Hallo Ihr da in der Heimat,
nun geht's also bald an den scharfen Start, deshalb noch wie
versprochen ein paar Zeilen.
Wie schon im letzten Bericht angedeutet, haben wir uns für
zwei Gruppen entschieden. Eigentlich wollten Ole und ich morgen
starten, aber das Wetter spielte wieder mal verrückt, so dass
wir erst am 11. Mai starten. Das macht aber nichts, wir haben
ja genug Zeit.
Götz, Thomas und George sind gestern abstiegen. Sie wollen
bis zur Baumgrenze und sich dort erholen und auf den Gipfelsturm
vorbereiten. Genug Zeit haben sie ja, und um eins beneide
ich sie wirklich: Schön auf der grünen Wiese sitzen und ein
Bier trinken.
Aber was soll's, bald geht's nach oben, und da wird jeder
Gedanke an Bier verdrängt.
Ja, also wenn das Wetter nicht völlig verrückt spielt, starten
wir am 11. Mai und gehen an dem Tag ins Lager 2. Tags darauf
geht's in die Lhotse-Flanke und zum Lager 3 (ca. 7 200 m).
Am
13. Mai wollen wir den Südsattel erreichen, und dann hoffen
wir, dass uns die Götter gnädig gestimmt sind.
Wir brauchen am 14. Mai windstilles und nicht allzu kaltes
Wetter. Und dann werden wir sehen, was uns erwartet und
ob es für uns ohne zusätzlichen Sauerstoff funktioniert.
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Die anderen Drei werden wahrscheinlich am 13. oder 14. Mai
ins Camp 2 steigen und dann im selben Rhythmus wie wir aufsteigen.
Wir müssen uns natürlich per Funk abstimmen über die aktuelle
Lage, damit wir nicht zugleich in einem Lager sind. Da wären
nicht genug Zelte, Schlafsäcke usw. vorhanden.
Für den Abstieg werden wir je nach körperlicher Verfassung
und Wetter zwischen zwei und drei Tagen brauchen. Im allergünstigsten
Fall wären Ole und ich schon am 15. Mai wieder im Basecamp,
aber es ist eher mit dem 16. oder 17. Mai zu rechnen.
Mingmar hat so was wie einen hundertjährigen Kalender, und
der sagt gutes Wetter zwischen dem 8. und 20. Mai voraus.
Da es bis jetzt noch nicht da war, muss es ja noch kommen,
und darauf hoffen wir.

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In
diesem Sinne herzliche Grüsse aus dem Basislager - und
drückt uns die Daumen. DANKE!
Frank und die anderen Aufgeregten
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